Mein Leben ist ein Ponyhof
Ich heiße Sandra Ohm, bin 40 Jahre alt, seit 2015 verheiratet, daher heiße ich nun offiziell Pikowski-Ohm, 2016 kam mein Sohn Noah zur Welt und seit 2017 gehört auch meine Tochter Nila mit zur Familie. Wir wohnen auf einer 4ha großen Farm in Friedrichsanbau bei Klein Bennebek in der Nähe von Kropp zwischen Rendsburg und Schleswig.
Hier genießen wir die Ruhe zwischen den Maisfeldern mit unseren 11 Ponys, 3 Kaninchen und unserem Hund Nemo auf „Sandras Farm“.
Ich hatte eine wundervolle Kindheit bei meinem Opa auf seinem Hof „Achter de Schüün“ in Fockbek. Zwischen 20 Shetty mit 10 Fohlen pro Jahr aufzuwachsen, war wie ein Immenhof-Traum:
Zöpfe flechten, Gänseblümchenkränze basteln, Kutsche fahren bis zum Ende der Welt und Reiten, wann immer ich wollte.
Aber natürlich auch Ausmisten, Hufe beschneiden und Üben, Üben, Üben für die nächste Schau.
Von meinem Konfirmationsgeld kaufte ich mir ENDLICH meine eigene Haflingerstute und war mit 16 schon Pferdebesitzerin. Auch während des Abis 1999 und als Tierarzthelferin bis 2004 war ich täglich mehrere Stunden bei Opa und den Pony zu finden. Erst als es zum Studium nach Hamburg ging, wurde es schwieriger. Die Wochenendbeziehung tat uns beiden nicht gut.
Also pachtete ich mir eine Weide in Schnelsen-Nord direkt an der A7 hinter IKEA (auf dem Weg nach Hause...) und nahm meine Stute Kimberly mit. Opa sponserte das letzte nicht verkaufte Fohlen des Jahres „Kimmy“ (von meinem Lieblingshengst Balko) als Begleitpony.
Im nächsten Jahr lief es ähnlich, denn bei Ausritten war Kimmy immer alleine, also bekam das Begleitpony ein Begleitpony und „Serra“ (das weibliche Ebenbild ihres wunderschönen Vaters Intendant) gehörte von nun an mir.
Im Jahr darauf wollte Opa seine Zucht verkleinern, es war einfach zu viel Arbeit für ihn alleine, denn ich blieb immer häufiger auch an den Wochenenden bei MEINEN Ponys, und er schenkte mir „Kardinal“.
Sandra Ohm, die Züchterin war geboren und meine Mäuse sind natürlich die schönsten Shettys, die Schleswig-Holstein je gesehen hat. Kimmy und Kardinal sind bis heute schwer verliebt, so dass „Kiba“ 2008 in Hamburg, „Kiona“ 2009 in Bokelholm und „Kiara“ 2010 in Friedrichsanbau die Herde vergrößerten. Kiara gewann sogar das Fohlenchampionat - unglaublich! Ich leuchte noch heute wie ein grinsendes Honigkuchenpferd, wenn ich den Pokal in meiner Sattelkammer sehe!!!
Nach meinem Studium machte ich mich selbständig als Dozentin in der Erwachsenenbildung und unterrichte seit 2008 im Bereich „Erste Hilfe für Mensch und Tier“ in Kitas, Schulen, Betrieben, Firmen, Altenpflegeheimen und Reitvereinen. Seit 2009 gibt es auch Kurse bei mir Zuhause auf der SOS-Farm. Durch die vielen Kurse kamen die Ponys etwas zu kurz und ich pausierte mit der Nachzucht.
Doch als Familie Delfs aus Dägeling mich um Hilfe bat, nahm ich eine Stute aus Opas Zucht auf, die in Dägeling krank war. Kaum war „Klärchen“ bei uns, entfachte sie das Feuer der Liebe in Kardinal (vielleicht, weil sie uns so unheimlich doll an unseren besten Freund zu Körungszeiten, ihren Vater Balko erinnert) und im Oktober des nächsten Jahres kam sehr überraschend „Kampino“ zur Welt, 2 Wochen später dann noch unerwarteter sein kleiner Bruder „Koda“ am 1.11. (Kimmy war wohl eifersüchtig gewesen...). Die männliche Quote auf der Farm stieg sichtlich an.
Ein weiteres Pony aus Opas Zucht wurde in seinem Zuhause gemobbt und selbstverständlich durfte sich „Balkos Blacky“ auf die Farm retten. Ein Pony mehr macht ja nun auch nicht mehr viel aus...
Nachdem meine beiden größten Schätze, meine Hündin Josie Ende 2016 und meine Haffistute Kimberly Anfang 2017 leider verstorben sind, habe ich mir 2019 ein neues Reitpony gegönnt und lerne nun mein Indianderpony „Nscho Tschi“ an.
Die Farm ist jetzt komplett, die Familienplanung ist auf Menschen- und Ponyseite zur Zeit abgeschlossen oder pausiert - wer weiß das schon so genau!
Ich bin sehr froh, meinen Kindern auch das Immenhof-Gefühl mitgeben zu können und platze vor Stolz, wenn Noah mit Klärchen spazieren geht oder Nila - mit wohlgemerkt 2 Jahren - das Paddock alleine abäppelt. Das können wohl nur Ponymamas verstehen!
Erich Maas Style:
@ Ich halte die Ponys direkt am Haus - wie mein Opa
@ Ich klatsche in die Hände, um die Ponys reinzuholen - wie mein Opa
@ Ich fege jeden Abend zum Schluss die Stallgasse - wie mein Opa
@ Ich füttere kleine Heuballen und liebe die Heuernte - wie mein Opa
@ Ich beschneide die Hufe meiner Ponys selbst - wie mein Opa (nur ohne Flex)
@ Ich trainiere meine Ponys natürlich genauso, wie ich es bei meinem Opa gelernt habe
Aber es gibt auch viele neue Dinge:
Ich äppel jeden Tag ab, ich habe dank Dirk Kistner aus Kropp die Gelassenheitsprüfungen entdeckt, ich halte Wallache, weil ich meine Babys, die ich seit ihrem ersten Tag kenne, nicht verkaufen kann, sie sind für mich Familie und kein Hobby!
Bei uns dürfen alle Kinder, die zu Besuch kommen eine Runde reiten und auch Kindergartengruppen sind herzlich willkommen auf der Farm für einen tollen Tag auf dem Ponyhof.
Ich bin Freizeitreiterin, begeisterte Sulkyfahrerin und mein Herz lacht, wenn ich meinen Ponys beim Grasen zuhöre.
Ich züchte nur für mich, nach Opas Vorbild, wunderschöne, elegante, bewegliche Shettys im Originaltyp und das ist sehr, sehr gut so!!!